02. Februar 2024

Gastro-Selbständigkeit – Dank der Mentoren

Kultstätte hat neuen Eigentümer

Die Übernahme der Kult-Gaststätte „Zum Kamin“ in Bad Oldesloe wäre fast gescheitert.

Nico von Hausen

Seit vier Wochen heißen die neuen Inhaber des traditionsreichen Restaurants „Zum Kamin“ am Berliner Ring Jennifer und Miikka Harbordt. Doch bis sie die Türen ihres eigenen Restaurants öffnen konnten, lag ein langer und steiniger Weg vor ihnen.
„Auch Enttäuschungen mussten wir verkraften“, verrät Jenny Harbordt, während sie den Telefonhörer an ihre Servicekraft Nina Gerdes weiterreicht: Eine Tischbestellung. Im Januar 2023 kamen die Brüder Klaus und Gerd Strahlendorf auf Jenny – damals noch Müller zu – mit der Nachricht, dass sie das Restaurant abgeben möchten. Die Rahmenbedingungen, einschließlich des Kaufpreises, wurden besprochen. Aber wie und wo finanzieren, was gehört alles dazu, eine GmbH zu übernehmen? Das waren unbekannte Themen, die sich nun vor Jenny und Miikka Harbordt auftürmten.
Hilfe kam von den „Mentoren für Unternehmen in SH“, einem Verein bestehend aus ehrenamtlichen Beratern, die Unternehmern in die Selbstständigkeit helfen. Mentor Uwe Böttcher nahm sich der Sache an. „Das war ein absoluter Glücksfall für uns. Die gegenseitige Sympathie und das Vertrauensverhältnis waren sofort da“, berichtet das Ehepaar Harbordt, während Uwe Böttcher das Auftragsbuch durchstöbert. Viele Gespräche wurden miteinander geführt, Perspektiven der Planung berechnet und auch fachlicher Rat einer Steuerberaterin für den Übernahmeprozess der GmbH eingeholt. Am Ende entstand ein Businessplan. Dann die große Enttäuschung: Die Finanzierung war so nicht machbar.

Finanzierungslücke im Übernahme-Prozess

Dann im Herbst 2023 ergaben sich einige neue Rahmenbedingungen für die Harbordts und eine Übernahme zum 1. Januar 2024 schien schon in greifbarer Nähe. Doch da sprang plötzlich ein Finanzierer ab. Da war guter Rat teuer und beide wandten sich erneut an den Mentor Uwe Böttcher und schilderten ihm die Situation. Umgehend nahm er Kontakt mit der Bank auf und aktualisierte alle Businessplan-Unterlagen. Und letztendlich klappte es dann doch noch mit der Finanzierung. Vor der Eröffnung stand dann aber noch jede Menge Arbeit im Restaurant „Zum Kamin“ an. „Ohne unsere Familie und Helfer aus unserem Freundeskreis, hätten wir es nicht geschafft“, berichtet Jenny Harbordt.