05. Juli 2021

Frischer Wind für die Gründerszene in Kiel

„Laptop auf – Kamera an – Showtime! Am 29. Juni präsentierten 140 Studierende in 30 Teams aus den ersten und zweiten Studiensemestern Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik ihre Geschäftsideen zum Thema „Freizeit – Fitness – Gesundheit in der Kiel-Region“. Die Spannung war zu spüren, als die Gründerteams nach einem Semester Arbeit ihre finalen Konzepte vorstellten. Der Inhalt der Präsentationen umfasste unter anderem die Darstellung der Geschäftsidee, ein Unternehmensportrait und eine Gewinnschwellenberechnung. Dabei brachten die Studierenden ihr im vergangenen Semester neu erworbenes Wissen zur Anwendung. Jedes Team bekam acht Minuten Zeit, die ausgewählte Fachjury von seiner Geschäftsidee zu überzeugen.
Capstone-AbschlusspräsentationIn dieser wirkten neben anderen  Jonas Reinhardt und Nikita Segal mit. Beide sind Absolventen der Fachhochschule Kiel aus dem Bereich Wirtschaftsinformatik, welche ebenfalls vor drei Jahren das Modul absolvierten und nun mit ihrer Blutspende-App „Tricode“ auf dem freien Markt schon große Erfolge erzielen. Weitere Jurymitglieder waren  die Vertreterin der Investitionsbank Schleswig-Holstein Ulrike Kiehne, sowie der Vertreter der „Mentoren für Unternehmen in Schleswig-Holstein“, Werner Prühs. Die Gründerteams mussten nach den Präsentationen den kritischen Nachfragen der Jury standhalten, zum Beispiel zu den Themen Finanzierung des Projekts oder der praktischen Umsetzbarkeit. Anschließend wurden sie von der Jury bewertet und die Gewinnerteams gekürt.“
Mentor Werner PrühsJury-Mitglied Werner Prühs, ehemaliger Unternehmensberater mit über 30 Jahren Führungserfahrung,  vertrat die Mentoren für Unternehmen in Schleswig-Holstein. Ein Team von fünf  Mentoren unterstützte die Teams  während des Sommersemesters und half bei der Konkretisierung der Geschäftsideen. „Die Präsentationen waren alle professionell und die Umsetzungen sehr gut durchdacht. Bei mancher Geschäftsidee wünschte ich mir, dass sie sofort in die Tat umgesetzt wird, denn da waren pfiffige Ideen dabei,  doch erstmal ist wichtig, dass die Studierenden ihren Abschluss machen“, sagte Prühs.
„Viele der vorgestellten Ideen konnten die Fachjury überzeugen. „Das war ganz hohes Niveau“, lobte Ulrike Kiehne und sprach bei der Siegerehrung von einigen „gut durchdachten und innovativen Geschäftsideen von hohem Know-How“, welche auch in der freien Wirtschaft erfolgsversprechend sein könnten.

Zwei Gewinnerteams, welche die Jury ganz besonders beeindruckten, waren „Sport Lockers“ und „Mountainjoy“. Hinter dem Namen „Sport Lockers“ steckt die Idee, an öffentlichen Orten in Kiel und Umgebung wie Stränden oder Parks Schließfächer aufzustellen. Aus diesen heraus können sich dann die Bürger*innen gegen eine geringe Gebühr Outdoor Fitness- und Freizeitgeräte, wie zum Beispiel ein Volleyballfeld oder Bälle, ausleihen. Das Gründerteam rund um Tim Beckmann, Jessica Wust, Noah Müller, Leon Alberts und Mick Steenbock reagieren damit auf das Problem, dass Bürger*innen bei einem Ausflug oft zu viel Equipment transportieren müssen, wenn sie im Park oder am Strand sportlich aktiv werden wollen. Das Juryteam lobte das Projekt „Sport Lockers“ aufgrund der gut durchdachten Geschäftsidee, der praktischen Anwendung und der vielseitigen Einsetzbarkeit.
Geleitet wurde die Capstone Veranstaltung von Maria Laatsch, Prof. Dr. Rob Wiechern, Prof. Dr. Anja Wiebusch, Prof. Dr. Doris Weßels und Prof. Dr. Jens Langholz, welche die Teams über das Semester hinweg gecoacht und bei der Entwicklung ihrer Geschäftsideen unterstützt hatten. Weiterhin standen den studentischen Teams Praxismentoren aus der studentischen Unternehmensberatung UNICONSULT, den Wirtschaftsjunioren Kiel, der Investitionsbank Schleswig-Holstein, dem Heimathafen KiEWi e.V. und den Mentoren für Unternehmen in Schleswig-Holstein e.V zur Seite, welche die Teams mit ihren Erfahrungen bei der Umsetzung der Projekte unterstützten.  Sowohl die Jury als auch die Coaches waren von den Ideen angetan und fieberten bei den Präsentationen mit.
Auch im kommenden Semester wird das Capstone 1-Modul an der Fachhochschule Kiel angeboten.“
Text von Piet Hinnerk Voß